Kohout

Kohout
Kohout
 
['kɔhɔu̯t], Pavel, tschechischer Schriftsteller, * Prag 20. 7. 1928; begann mit konventioneller Lyrik (politischer und Liebesgedichte), schrieb dann v. a. Stücke im Sinne des sozialistischen Realismus, die zunehmend zu aktuellen Problemen, besonders in Verbindung mit Familienleben und Liebe, Stellung nehmen; einfallsreicher Bühnengestalter und Experimentator, war auch als Regisseur tätig. Als Wortführer des Prager Frühlings wurde er 1968 aus der KPČ ausgeschlossen und erhielt Publikationsverbot; Unterzeichner und Mitinitiator der »Charta 77« (Bürgerrechtsbewegung); 1979 Ausbürgerung, seit 1980 österreichischer Staatsbürger (ab 1991 zweiter Wohnsitz in Prag).
 
Werke: (einzelne Titel aus dem Manuskript übersetzt): Lyrik: Tři knihy veršů (1955); Mariánské Lázně (1960).
 
Bühnenwerke: Taková láska (1958; deutsch So eine Liebe); Třetí sestra (1961; deutsch Die dritte Schwester); Cesta kolem světa za 80 dní (1962; deutsch Reise um die Erde in 80 Tagen; nach J. Verne); Josef Švejk (1963, nach J. Hašek); August August, August (1967; deutsch); Krieg im dritten Stock (1970); Roulette (1975); Armer Mörder (1977); Brand im Souterrain (1978); Attest (1979); Maria kämpft mit den Engeln (1981); Morast (1981); Das große Ahornbaumspiel (1984, nach einer Erzählung von M. Eliade); Erinnerungen an die Biskaya (1985); Patt (deutsch Uraufführung 1987); Eine kleine Blutrache (deutsch Uraufführung 1991).
 
Romane: Die Henkerin (1978); Die Einfälle der heiligen Klara (1980); Kde je zakopán pes (1987; deutsch Wo der Hund begraben liegt); Tanz- und Liebesstunde (1989); Ende der großen Ferien (1990); Bílá kniha. O kauze Adam Juráček (1991; deutsch Weißbuch in Sachen Adam Juráček,. ..); Ich schneie (deutsch 1992, tschechisch 1993); Hvězdná hodina vrahů (1995; deutsch Sternstunde der Mörder).
 
Autobiographisches: Aus dem Tagebuch eines Konterrevolutionärs (1969).
 
 
V. Ambros: P. K. u. die Metamorphosen des sozialist. Realismus (New York 1993).

Universal-Lexikon. 2012.

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